Da habe ich wohl in ein Wespennest gestochen.
Für den Anfang dies:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hundefleisch
Was ich verstehen könnte, wäre ein "Nicht lustig!" - oder so. Sehe ich auch ein. Allerdings halte ich moralische Entrüstung für fehl am Platze und im höchsten Maße scheinheilig. Wer nicht gerade unter dem Label "Frutarier" firmiert, sollte mit allzu harscher Kritik vorsichtig sein. Warum muß man sich gerade bei Hunden so entrüsten? Wegen der Art der Schlachtung in Asien? Was ist mit Privatschlachtungen in der Schweiz? Was ist mit all den Krebsen und Muscheln, die lebendig in kochendes Wasser geworfen, mit den Stören, die zur Kaviargewinnung aufgeschnitten werden oder was ist mit den Haien, denen nach dem Fang lediglich die Flossen abgeschnitten und dann hilflos wie sie sind, ins Meer zurückgeworfen werden? Oder die Auster, die lebendigen Leibes geschlürft wird? Glaubt etwa jemand, die ins Schleppnetz geratenen Fische finden das gut, während sie gepreßt und atemlos an Bord gehievt werden? Gut, es sind keine Hunde, daher wohl akzeptabel. Wann habt ihr das letzte Mal eine Rinderroulade, ein Schweineschnitzel, ein Brathähnchen gegessen?
Über die üblen Bedingungen in der Massentierhaltung brauch wohl kaum ein Wort verloren zu werden.
Was die Geflügelschlachterei betrifft, gibt es interessante Geschichten. Zur Erläuterung - hier wird das Tier am Hals aufgehangen, mit Salzlösung benetzt, mittels elektrischem Schlag getötet, dann die Kehle durchgeschnitten, überbrüht, gerupft und ausgenommen, natürlich großteils automatisch. Das funktioniert allerdings nur bei korrekt justierter Anlage. Es ist schon vorgekommen, daß die Tiere selbst noch die Messer überlebten und am Ende der Linie überbrüht, gerupft, desorientiert, aber immerhin lebendig, ankamen. Ähnliches soll in der Schweineschlachtung vorgekommen sein.
Was ist mit all dem Wild, daß jenseits waidmännischer Notwendigkeit bei gekauften Jagden regelrecht zu Tode gehetzt wird?
Was hebt Hunde gegenüber anderen Tieren heraus?
Tiere müssen sterben, bevor Menschen sie verzehren können, da beißt die Maus keinen Faden ab. Damit muß auch ich leben und habe damit auch kein Problem. Je nach Kulturkreis sind das andere und auch die Art, wie sie zum Tode befördert werden.
Ist das Viecht einmal hinüber, kann man es auch essen.
Mich stören eher die Bedingungen, unter denen ein Großteil der Tiere *leben* muß.
Persönlich esse ich (zu) gerne und (zu) oft Fleisch, um mir moralische Exzesse leisten zu können, weil auch ich dazu beitrage, das bestehende System zu erhalten.
Am Ende eine kleine Polemik: Wenn Hundebesitzer schon den Moralisten raushängen lassen, dann hoffe ich, daß sie wenigstens nicht Mops, Pekinese oder ähnliches Qualgezücht ihr Eigen nennen.
Mein letzter war übrigens (wahrscheinlich) ein Harzer Fuchs. Nur so.